Jahresrückblick 2020
Gestern habe ich einen Spruch gelesen, der mich zum Schmunzeln gebracht hat. Auf die Frage „Wo siehst du dich in fünf Jahren?“ hat 2015 sicherlich niemand geantwortet, dass wir uns in einer weltweiten Pandemie befinden würden. Puh, 2015 ist ja nun schon ein Weilchen her. Ich ging noch zur Schule, einen Plan für „danach“ gab es nicht. Ich tanzte zweimal die Woche Ballett, machte Leichtathletik, war die zweite Vorsitzende im städtischen Jugendparlament und war mit einigen Freunden in unserer tollen Kirchengemeinde aktiv. 2015 bin ich mit meinem Freund zusammengekommen und habe wundervolle neue Freunde für mein Leben gewonnen. Mustangs waren noch kein Teil meines Lebens (ausgenommen natürlich der Film „Spirit“) und auch Amy war zu dem Zeitpunkt noch nicht bei uns. Ich hatte keine Pläne für in fünf Jahren und wenn ich ehrlich bin, habe ich die auch immer noch nicht.
Meine Bachelor-Arbeit
2020 startete für mich mit dem Endspurt meiner Bachelor-Arbeit. Naja, Endspurt ist so eine Sache… Ursprünglich war der Plan mal, die BA parallel zum Mustang Makeover Germany 2019 zu schreiben und dann zum Wintersemester 2019/20 einen Master an der Fachhochschule Westküste zu starten. In Wahrheit habe ich also über ein Jahr mal mehr mal weniger an der BA geschrieben. Ganz offiziell abgegeben habe ich sie am 07.06.2020 um 21:19, zwei Tage vor meinem Abgabetermin. Warum ich die Zeit so genau weiß? Tja, in Hinsicht auf meine BA war Corona eigentlich nur positiv zu bewerten, denn plötzlich konnte ich alles online regeln. Prüfungsanmeldungen per Email, Bachelorarbeit-Abgabe NUR per Email, mündliches Prüfungsgespräch via Zoom. Keine zusätzlichen Fahrten nach Lüneburg fand ich ziemlich praktisch!
Leben ist das was passiert, während du Pläne schmiedest
Einen Monat später, am 08.07.2020, habe ich mit dem mündlichen Prüfungsgespräch meinen Bachelorabschluss an der Leuphana Universität in Lüneburg erfolgreich bestanden und war bereit für neue Wege. Ihr wisst noch, dass ich eigentlich einen Master an der FHW machen wollte? Das stand für mich ganz klar fest und war eigentlich nicht mehr als eine Formalie für mich. Blöd nur, dass Corona dazwischen funkte. Es gab so viele Bewerber wie noch nie auf den Studiengang und somit gab es für mich keinen Studienplatz mehr, mein fester Plan für die nächsten zwei Jahre war mit einem Wimpernschlag futsch… Wie der Zufall es wollte, rief mich am Tag der Absage meine Chefin aus Studienzeiten an und fragte, ob ich gerade ein wenig Zeit hätte, es gäbe passende Aufgaben für mich im Unternehmen. Somit startete ich im September 2020 meinen ersten richtigen Job im Marketing eines Handelsunternehmens in Hamburg. Parallel entschied ich mich dazu an der FHW berufsbegleitend einen Online-Master zu belegen. Im Nachhinein bin ich überglücklich, dass alles so gekommen ist, wie es nun ist. Ich bin angestellt, darf studieren und habe dazu noch die Möglichkeit mein eigenes Business rund um die Pferde aufzubauen. Ein bisschen von all dem, was ich gerne mag 🙂
Mustang Willow
Apropos Pferde, die gab es in diesem Jahr natürlich auch in meinem Leben, schließlich ist dies hier ein Pferdeblog! Starten wir an dieser Stelle mal mit Willow. Im Januar und Februar bereitete ich ihn weiter auf das Reiten vor und wir machten gute Fortschritte. Im März war Alex Madl noch zu einem Kurs bei uns und übernahm für mich das erste Aufsteigen und die ersten Schritte mit Sattel. Wen der Weg dahin und die Erkenntnisse daraus interessieren, findet in diesem Blogbeitrag alles ausführlich erzählt. Eigentlich hätten wir genau dort weitergemacht, doch dann kam – wer hätte es gedacht – Corona dazwischen. Reiten war nicht so richtig erlaubt und sowieso sollten Risiken minimiert werden. Einen Mustang weiter anreiten, von dem ich bereits geflogen war? Definitiv nicht das, was ich unter Risikominimierung verstehe… Somit haben wir die vorbereitenden Übungen fürs Reiten hintenüber fallen lassen.
Ein Ponymädchen auf dem Weg zum eigenen Stil
Stattdessen startete für mich eine ganz neue Reise. Bereits im Januar hatte ich mich im Project Proprius eingeschrieben und somit starteten meine Ponys (Amy und Willow) mit mir während der ersten Corona-Beschränkungen im Frühjahr auf Erkundungstour in die Intrinzen-Welt von Kathy Sierra. Im Sommer startete zusätzlich der Horse-Human-Connection-Course von Mustang Maddy. Während ich Amy inzwischen wieder ritt, ging es für Willow und mich tiefer in die Materie der positiven Verstärkung. Mit der Zeit fasste ich den Entschluss, Willow als meine Chance zu sehen, den Ausbildungsweg zum Reitpferd einmal mit positiver Verstärkung zu durchlaufen. Heute, am 31.12.2020, bin ich mehr als glücklich mit dieser Entscheidung, denn ich durfte so viel lernen und Willows Entwicklung verzaubert mich jeden Tag aufs neue. Vielleicht kann ich ja in einem Jahr an dieser Stelle berichten, dass Willow und ich inzwischen gemeinsam durch die Welt fliegen. Wenn nicht, ist das genauso toll, denn ich werde noch so viel lernen dürfen auf diesem Weg.
Multi-Talent Amy
Meine kleine Amy hat in diesem Jahr auch wirklich viel neues erlebt. Wie schon gesagt, stiegen wir in das intrinzen-inspirierte Training ein und Amy liebt es, ihren Pantherwalk zu zeigen. Amy wurde zum Kinderreitunterrichtspony und hat einen mega Job gemacht! Im Sommer hat Amy eine junge Reitschülerin durch das Westernreitabzeichen IV bei Marina Perner getragen – eine stolzere Pony-Mama als mich gab es an dem Tag wohl nicht 😉 Außerdem ist Amy in der Rinderarbeit über ihren Schatten gesprungen und hat immer mal wieder ihre Kuh-Qualitäten durchschimmern lassen, das hat wirklich viel Spaß gemacht! Im Herbst hat irgendetwas zwischen uns klick gemacht. Sie fand ihren Takt im Trab immer besser und ich konnte plötzlich locker-flockig aussitzen. Das ist wohl mein reiterliches Highlight aus 2020! Aktuell hat Amy körperlich ein paar Baustellen, die wir aber gestern anfangen konnten zu lösen und damit im neuen Jahr weitermachen werden.
Kurse und Reitunterricht
2020 durfte ich drei Tageskurse auf dem Bucking-Horse-Stable geben und dabei fantastische Pferde und Menschen begrüßen, kennenlernen und begleiten. Meine Reitschüler haben riesige Fortschritte gemacht, der ein oder andere Knoten ist geplatzt und ich habe neue Schüler gewonnen. Danke euch allen, ihr habt mir das Jahr versüßt und ich hoffe, euch ganz bald wieder bei mir zu haben! 2020 sollte ich eigentlich für fünf Monate den Kinderreitunterricht bei uns übernehmen, durch Corona waren es dann doch nur zwei, doch diese zwei Monate möchte ich definitiv nicht mehr missen!
Wir sehen uns im nächsten Jahr!
So, nun liegt hier ein Jahresrückblick vor, der bestimmt nicht vollständig ist und ganz anders, als der letzte. Das Jahr 2020 war von Corona geprägt, viele Weggabelungen für mein Leben wurden durch Corona beeinflusst, aber im großen und ganzen muss ich sagen, dass sich für mich alles zum Guten zurecht gelaufen hat. Ich wünsche euch allen einen guten und hoffentlich ruhigen Rutsch ins neue Jahr. Haltet eure Gedanken offen und wagt euch auf neue Wege vor, es lohnt sich!
Eure Neele
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